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Nun auf Kurs?

Nach dem erfolglosen Stilo meldet sich Fiat selbstbewusst zurück in der Kompaktklasse




Nach fünf Jahren des Misserfolgs mit entmutigenden Verkaufszahlen ist Fiat auf einem guten Weg. 2006 gab es erstmals wieder Gewinn, und der neue Bravo (Deutschlandstart: 24. März) soll diese Entwicklung wie ein Turbo beschleunigen. Er löst den glücklosen Stilo ab und weckt nicht nur mit seinem Namen Erinnerungen an den – ebenfalls mäßig erfolgreichen – Stilo-Vorgänger Bravo. Wie der ist auch der neue Kompakte – mit 4,34 Meter Länge wirklich kein kleines Auto – ziemlich rund geraten mit leicht nasenbärhaften Zügen im Bereich des Vorderwagens behaftet. Wir werden uns daran gewöhnen müssen, denn anders lässt sich zeitgemäßer Fußgängerschutz nur mit sehr viel Geld und hohem konstruktivem Aufwand erfüllen.


Viel soll der Bravo aber nicht kosten. Der Preis fürs Basismodell mit 90 PS wird inklusive ESP und sieben Airbags bei rund 15 400 Euro liegen – fünftürig, denn ein Dreitürer ist nicht mehr vorgesehen, sehr wohl aber wieder ein Kombi. AUTO fuhr das Topmodell, den 1,9-Liter- Diesel mit 150 PS, in Sport-Ausstattung. So richtig begeistern kann diese Version zwar nicht wegen ihres leicht polterigen Fahrwerks – dem hier die aufpreispflichtigen 18-Zöller die Arbeit erschwerten –, aber erfreulich ist zum Beispiel die solide Verarbeitung im Innenraum. Die Qualität soll, so Fiat, neue Maßstäbe setzen. Auch habe man den Wartungsaufwand senken können, so dass die Unterhaltskosten deutlich niedriger seien als beim Stilo.


Das Platzangebot ist ordentlich und reicht für vier Erwachsene, 400 Liter Kofferraum sind in dieser Klasse schon ein Wort. Schade, dass die Rücksitze nicht eben umgeklappt werden können und die Ladekante innen mehr als 20 Zentimeter hoch ist. Der Umgang mit dem Bravo macht Laune, denn er ist nett eingerichtet. Das Auto liegt sympathisch-schwer in der Hand und lässt sich gut bedienen. Nur beim Parken sind nervenstarke Kerls am Steuer gefragt. Wo der Wagen vorn oder hinten endet, ist nicht zu sehen. Und Rundumsicht bietet sich durch die nach hinten flacher werdenden Seitenscheiben, die massiven Dachsäulen und die kleine Heckscheibe nur in Spurenelementen.


Im Herbst komplettieren zwei Turbos auf Basis des 90- PS-Benziners das Angebot. Mit 120 (Fünfganggetriebe, zwei Ventile pro Zylinder) oder 150 PS (sechs Gänge, vier Ventile) sollen sie Temperament und niedrigen Verbrauch vereinen; mehr als 200 Newtonmeter Drehmoment versprechen souveräne Leistungsentfaltung. Zum Neustart in der Kompaktklasse gibt Fiat also mächtig Gas. Ob es Grund zu lauten Bravo-Rufen gibt, wird der erste Test zeigen.


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