Fiat-Bravo.info

Je mehr man vom Wunschwagen hier erfährt, desto eher würde ich davon abraten. 53.000 km und noch eine fehlende aber wichtige Durchsicht, "Lackkratzer", seltsam gefärbter hinterer Stoßfänger...und im Angebot "nur ernstgemeinte Anfragen" ...Halloooo? Was soll denn das bitte schön?

So billig kann keine Karre sein. Entweder, das Fahrzeug ist in Schuss, alle Durchsichten gemacht, etc. oder eben nicht. Wenn nicht, würde ich ihn nicht kaufen...wer weiß was da alles noch an Unzulänglichkeiten kommt, für die man später teuer bezahlt. Der günstige Einstandspreis kann dann auch schnell zur Kostenfalle mutieren.

Das der Verkäufer mit zum TÜV will ist ok, was soll er auch sonst machen...? Du hast als Käufer das Recht die zu kaufende Sache eingehend zu prüfen, freilich ohne den Kaufgegenstand komplett zu zerlegen Würde ein Verkäufer einer Prüfung nicht zustimmen, würde ich mich auf dem Absatz umdrehen, soll doch ein anderer das Geschäft machen.

Tip:

Gerne anschauen, prüfen lassen (TÜV etc.) aber letztlich hart verhandeln! Der Bravo geht eben nicht wie geschnitten Brot am Markt, er ist eher ein fürchterliches Standtier bei den Händlern...sicherlich zu Unrecht, weil er doch über gute Alltagsqualitäten verfügt und toll ausschaut aber leider ist es so. Ich mache ja nicht die ungeschriebenen Gesetze am Automarkt... Sprich die Preise sind im Keller, was für den Käufer sicherlich gut ist, aber in Ordnung muss der Wagen sein und alle Wartungsarbeiten sollten schon gemacht sein.

Es gibt doch noch einige gute Angebote von Bravos am Markt...lieber etwas mehr bezahlt und dafür gepflegt und alles i.O., oder? Schließlich soll Dir das Auto Freude bereiten und nicht schon in jungen Jahren für graue Haare sorgen...

In diesem Sinne

Na Jungs,

net streiten. Jedes Auto kostet, wir versuchen ja hier einem jungen Kaufinteressenten eine Hilfestellung zu geben. Ohne den Bravo schlecht zu machen oder über Gebühr hervorzuheben und zu loben, man kann Glück und Pech haben.

Manche pflegen ihr Fahrzeug, manche machen gar nichts und kutschen die Kiste einfach nur runter... leider kann auch ein Bravo, wie jedes andere Auto auch, zu einer Kostenfalle mutieren, sprich Augen auf beim Autokauf.

Wenn es denn ein Bravo sein soll (so ganz grundsätzlich) erst einmal Glückwunsch! Nun aber schauen, das man ein Modell erwischt, was gepflegt und technisch einwandfrei in Ordnung ist, damit unser junger Freund auch viel Freude mit dem Fahrzeug hat.

Ich hatte mit meinem auch wenig Probleme, aber ich hatte eben auch Probleme. Die Frage ist, ob der Vorbesitzer auch alle Mängel und Wehwechen, sofern sie denn auftraten auch abgestellt hat. Nun hat man ja keinen Röntgenblick, also muss man den Kauf sorgfältig angehen und keinen Schnellschuss hinlegen.


Der sieht ganz gut aus:

http://www.autoscout24.de/Details.aspx?i…ce&tierlayer=st

(nur als Vorschlag zu werten)

...einfach den Markt etwas länger absuchen...

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Grds. bekommt man viel Auto für das Geld, der Bravo ist von der Sache her zuverlässig, sicher und geräumig und schaut halt nicht wie ein Golf aus


LG

Vielleicht noch ein paar Tips für unseren Jugendfreund:


Wenn Du Dich in den Bravo verkuckt hast, ist das schon mal schön, aber bitte nicht blind vor Liebe werden.


Ich würde Dir empfehlen folgende Dinge zu prüfen bzw. beim Verkäufer abzufragen (gilt für alle Fabrikate, nicht nur Fiat)



1. ) erste Vorab-Fragen an den Händler / Verkäufer

- sind alle Wartungen durchgeführt worden (Checkheft prüfen!) sind alle Firmenstempel vorhanden, unterschiedliche Daten und Unterschriftsfarben bei den Eintragungen sollten vorhanden sein (sieht alles gleich aus, deutet es auf Manipulationen und Nachtragungen im Checkheft hin)
- war es ein Raucherfahrzeug (auf Raucherausstattung achten)
- wurde von Hand oder in der Waschanlage gewaschen (wenn von Hand gewaschen wurde, ist dies oft ein Indiz dafür, dass der Vorbesitzer sein Fahrzeug sorgfältig und behutsam pflegte)
- km-Stand prüfen (stimmt die km- Angabe im Tacho grob mit den Angaben im Serviceheft überein, z.B. Durchsicht bei 87.900 km auf Tacho stehen aber nur 73.000 km: solche doofen Fehler passieren, wenn kriminelle Typen mal fix am Tacho "geschraubt haben")
- wurde ein Chiptuning durchgeführt und wieder vorsorglich vor dem Weiterverkauf entfernt (viele Händler wissen das aber nicht, hier kann TÜV und DEKRA helfen)
- am Besten Vorbesitzer ist ein älterer Mann / Frau, die kaum bis keine Umbauten vorgenommen haben und das Fahrzeug möglichst original ab Werk beließen
- Leasingrückläufer sind auch gut, hier ist in der Regel auch alles Original (mehr dazu beim nächsten Punkt - optische Prüfung)



2.) Optische Prüfung:

- sind Dellen, Kratzer (richtige Kratzer, nicht die kleinen Swirls aus Waschanlagen), Abschürfungen zu sehen
- stimmt die Farbe (auch mit Fahrzeugschein abgleichen), gibt es deutliche Farbnuancen, die auf eine Reparatur hindeuten können
- Rost? An Türunterseiten, Schweller, Motorinnenraum, Auspuff (Rost am Auspuff ist bis zu einem gewissen Grad normal, sollte aber nicht durchgerostet sein, "Schraubendrehertest" - mit Schraubenzieher versuchen in den Endtopf zu stechen...geht er durch, muss Auspuff gewechselt werden)
- Frontscheibe / Wagenfront Sichtprüfung auf Steinschläge
- Spaltmaße an allen Öffnungen (Motorhaube, Heckklappe, Türen) prüfen, sollten gleichmäßig verlaufen...doch Obacht bereits ab Werk wurde hier viel "geschlampt"...bei Unregelmäßigkeiten auf Unfallschäden prüfen lassen
- wie abgetreten sind die Fußbedale? starke Abnutzung deutet auf viele km hin..Check-Up und Vergleich mit dem Tochstand
- wie sieht der Innenraum aus (sauber, fleckenfrei, geruchsneutral etc.)
- bitte unbedingt Lenkradkranz prüfen, wir hatten hier einige User mit massiven Problemen von sich "auflösenden" Lenkrädern
- sind Originalfelgen oder aus dem Felgenfachgeschäft angebracht (prüfen ob verwendte Felgen für den Wagentyp zugelassen sind)

Bravo Speziale:

Gerade von jüngeren Fahrern wird gerne und viel am Bravo geschraubt, getunt und verändert, sei es aus optischen Gründen oder um die Fahrleistungen zu verbessern, anzupassen...ganz ähnlich wie in der VW-Golf Szene)

Also ruhig mal genauer hinschauen, es gibt professionelles Tuning was sich auch optisch gut einpasst und technisch einwandfrei durchgeführt wurde und Hinterhof-Tuning, was das Auto mehr versaut, als aufwertet...sehr beliebt bei Vielen ist auch das "Billig-Chip-Tuning" für ein paar hundert Euros in der Garage, oder das Aufspielen von veränderter Motorsteuerungssoftware, um das Letzte aus den kleinen Motoren rauszuquetschen...auch hierzu haben wir zahlreiche Thread's (einfach mal SuFu bemühen). Neben vielen rechtlichen Fragen zum Chiptuning gibt es auch technische Besonderheiten, die man im Auge behalten sollte.

Am besten Du schaust nach einem unverbastelten Model!

Also beim Bravo:

- auf Anbauten und Umbauten achten (wenn auffällige Frontspoiler, Heckspoiler etc. angebracht wurden, abenfalls prüfen, ob diese eingetragen und zugelassen sind)
- silberner Kühlergrills sind am Bravo nicht serienmäßig, hier wurde nachgeholfen oder vom Vorbesitzer etwas verändern (siehe zahlreiche Thread's im Forum)
- wurden die Leuchtmittel verändert (blaube oder zu leistungsstarke-nicht zugelassene Leuchtmittel) - billige Xenoneinbausätze, wenn Fahrzeug laut Ausstattungsliste gar kein Xenon besitzt, bitte auf rechtl. Zulässigkeit achten
- viele Bravo-Besitzer haben Tagfahrlichte nachgerüstet, doch nicht alle Nachrüstungen sind erlaubt nach StVO, auch hier genauer hinsehen
- sehr viele haben auch Fahrwerksveränderungen - Spurplatten, Stoßdämpfer und Federeinheiten - vorgenommen, prüfen, ob diese Veränderungen eingetragen und zulässig sind
- sind Spurplatten vorhanden ("Silberscheiben" zwischen Felge und Radaufnahme) dann genauer Spurstangenköpfe und Stabi kontrollieren lassen (TÜV- Rüttelplatte), da diese durch die Verwendung von Spurplatten stärker beansprucht werden (Hebelgesetze Physik)

Hier hilft auch der Check-Up beim TÜV.


3.) Technische Prüfung

Nachdem das Wunschauto optisch begutachtet wurde und es in den engeren Kreis der Wahl fällt, muss es technisch geprüft werden, dass kann wie oben schon geschrieben durch ein Check-Up beim TÜV oder DEKRA geschehen. Also nach Sichtprüfung auf dem Verkaufsgelände ab zum TÜV.

4.) Probefahrt

Hat der TÜV oder DEKRA den Wagen gecheckt, ist alles soweit i.O., dann zum Abschluss eine ausgiebige Probefahrt machen. Bei der Probefahrt alle Fahrtzustände nach Möglichkeit abprüfen (Stadt, Landstraße und Autobahn). Bremsentest durchführen (wenn nicht schon TÜV bescheinigt hat, dass alles ok ist), auf Lenkung und Spurtreue achten, allle technischen wichtigen Dinge prüfen (Scheibenwischer, Hupe, Licht, Multimedia im Fahrzeug selbst etc.). Zum Abschluss eine "Rüttelstrecke" suchen, am besten grobe Pflasterstraße: dazu alle Verbraucher im Fahrzeug ausstellen (Lüftung, Klima, Radio etc.) und gaanz langsam über Rüttelstrecke fahren, um Knarz, Knack und Klappergeräusche aufzuspüren. Aber Obacht, der Bravo ist ein klapperfreudiges Fahrzeug...

So denn Good Luck

und keine Sorge, es gibt sehr viele sehr gut gepflegte Bravos, die unverbastelt und originalgetreu sind, das sind auch die werthaltigsten am Markt und entsprechend vom Preis. Bastelbuden gibt es aber ebenso viele...