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Italo-Welt
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21

Dienstag, 21. August 2012, 11:42


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Du hast völlig recht es war am wochenende einfach zu warm...

Die Idee mit der Maut ist richtig und wichtig... Ich finde wir sollten schnell auf das Prinzip der Vignette umstellen und diese Einführen.. Langfristig gesehen ist das System der LKWs das was wir auch in unseren Wagen brauchen und auch genau das was es gerecht besteuert...

Ich würde das nicht auf den Spritpreis draufhauen zumindest nicht pauschal... denn die Leute die in Radgebieten wohnen würden immer ins ausland zum tanken fahren das ist auch nicht zielführend...
Tanktourismus in die andere richtung wäre uns doch lieber... wir würden es doch befrüßen wenn polen össis und andere zu unsnkommen weil der sprit günstiger ist... Das würde ja wirklich ordentlich was bringen... Deswegen auch das System mit der Klebevignette...

Ich bin aber als Vielfacher auch kein Freund von mehrbelastung der Pendler... Dafür bin ich aber für die Einführung eines Tempolimits ganz einfach um damit Verkehr zu beruhigen und auch den Verbrauch senken...

Ja ich kann dir sage wo es noch schlimmer ist...
IN HAMBURG da wohne ich jetzt nämlich und da ist es das reinste Chaos... Ich habe vor zwei Wochen erst 2 Stunden im Stau gestanden für ganze 6 Kilometer...
Ich kann dich aber gut verstehen... Aber auch nicht überall im Osten ist das Verkehrsnetz so gut wie du denkst... Ich denke nur an die A72 ...


Ich muss erstmal los... Werde das ganze dann aber noch weiter ausführen ;)

h.ausdemharz

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22

Mittwoch, 22. August 2012, 22:45

Ich wollt nur mal ein dickes Lob an die beiden "Streithähne" yobo und BM hier hineinwerfen: Prima, wie ihr eure Überhitzung selbst abgekühlt habt. Eurer inhaltsschweren Debatte zu folgen, hat mir das Sommerloch bislang ein wenig versüßt - in dieser Form lerne ich gerne und kann mir meine eigene Meinung bilden. Also noch einmal ganz ohne Ironie, Sarkasmus oder Häme: Respekt und Danke. - Musste mal gesagt werden.

Natürlich kann ich einige Eurer Argumente nachvollziehen, bei anderen ist auch mir die Kinnlade heruntergefallen.

Ich versuche mich trotz der Menge eurer Thesen sehr kurz zu fassen, sorry ist zurzeit auch eine Konzentrationsfrage:

Dass wir es bei Verbrennungsmotoren mit endlichen Ressourcen zu tun haben, ist Fakt. Allenfalls kann die vorhandene Erderwärmung durchaus dafür sorgen, dass neue Ölfelder in den Polargebieten Russlands, Alaskas, Kanadas und (zum letzten Schluss in der Antarktis - Gott behüte) erschlossen werden und das Ende der Förderung fossiler Brennstoffe um zwei oder drei Jahrhunderte verzögern. Billiger wird der Preis aber auch dann sicher nicht.

Leider gehen nicht nur die berechtigen Begehrlichkeiten des neuen Mittelstandes in den Schwellenländern mit dem jetzigen und künftigen Angebot an Brennstoffen völlig verquer. Auch die Entwicklungen und Herausforderungen auf dem flachen Lande in Mitteleuropa zeigen deutlich die Abhängigkeit vom Individualverkehr.

Anstatt eines Verkehrsinfarktes, wie im Ruhrgebiet oder um dem Elbtunnel haben wir es in weiten Teilen Nord- und Ostdeutschlandes mit dem langsamen Ausbluten aller Angebote zu tun. Zugegebenermaßen hervorragende Fernstraßen und Autobahnen laden dazu ein schnell durch das Nichts zu rasen, dem stehen allerdings katastrophale Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen gegenüber. Einerseits fordert die Politik eine Arbeit aufzunehmen, bei der bis zu zweieinhalb Stunden tägliches Pendeln zumutbar ist. Familiäre Bindungen, Pflegeangebote, Präsenz von Ärzten und Geschäfte der Nahversorgung gingen in den letzten 10 Jahren vor die Hunde.

Was hat das mit Benzin zu tun? Immer mehr müssen ambulante, mobile Dienste die Versorgung der letzten Verbliebenen übernehmen. Ich arbeite in einem Landkreis, der so groß ist wie das Saarland. Um zur Kreisstadt zu gelangen, müssen manche Menschen bis zu 60 km fahren, um zur Kreisstadt zu gelangen. Zu meinem Rathaus muss ich fast zwei Stunden mit dem Bus fahren und zwei Mal umsteigen, bei einer Taktung des ÖPNV von 3 Stunden. Viele pendeln aus, nicht umsonst ist Sachsen-Anhalt das "Land der Frühaufsteher". Aber das ist keine Ost-Westdiskussion. Die Situation im niedersächsischen Hochharz ist eins zu eins dieselbe wie im Osten. Es ist mittlerweile völlig normal, dass Menschen für ihre individuelle Mobilität 30 bis 50 Prozent ihres Monatseinkommens einsetzen müssen. Das "Pillepalle-Fahrten" so quasi minimiert werden ist vollkommen richtig, allerdings möchte ich nicht verhehlen, dass soziale Kontakte dadurch natürlich auch leiden. Schließlich bedeutet Mobilität auch immer die Weitung des Horizontes und des eigenen Tellerrandes.

Das die E10 Debatte mit ihrer Preispolitik zu Verwerfungen, Mythenbildung und Verschwörungstheorien führt ist auch irgendwo klar. Natürlich geht es hier um Klassenbildung. Die Plebejer sollen minderwertiges E10 einwerfen - auch wenn es die Hartz IV-Schleuder zerstört, während es für die High-Society weiterhin das Gute Super gibt. Nur ein Beispiel, dass individuelle Mobilität mittlerweile große soziale Dimensionen angenommen hat.

Ach ja, BM, bei der Atomdebatte komme ich mit deiner Argumentation nicht klar, sorry, bei allen Respekt. Ich werde diesen Punkt später noch mal ausführen, wenn wieder mehr Konzentration da ist.

Hoffe mein Beitrag klingt nicht zu wirr. Ich wünsche mir nur, dass ihr euer Hinterland bei euren theoretischen Schlagabtausch nicht außen vor lässt.

Grüße aus dem Dschungel der Berge Mittelhinterpalumbiens sendet euch nicht das Marsupulami, sondern

Harry.
Meravigliosa creatura sei sola al mondo
meravigliosa paura di averti accanto
occhi di sole mi bruciano in mezzo al cuore
amo la vita meravigliosa!
- G. Nannini, Fiat-Bravo Ad.

Infos über meinen Bravo: ab 30.3.13 Mitsubishi ASX 1.6 MIVEC 2WD Intense ClearTec; Cool-Silber seit 1.10.2013 Mitsubishi ASX 1,8 DID 4WD Invite Clear Tec; Tansanit-Blau


23

Donnerstag, 23. August 2012, 00:07

N' Abend Leute,

muss schon sagen, wir sind ein feines kleines Forum. Nicht nur, dass wir uns rund um das Thema Bravo bemühen, nein auch in gesellschaftlichen Fragen streiten wir gern und leidenschaftlich, macht Spaß und auch von mir ein Danke für all die tollen Diskussion in den vielen Threads.

____________________________





Doch zurück zum Thema:

Ein Danke auch an Harry für die sozial-ethische Mobilitätsdiskussion: Du hast vollkommen Recht, es gibt Landstriche in Deutschland, egal ob Ost, West, Nord und Süd, die bluten förmlich aus und nur mit einem erhöhtem Mobilitätsfaktor ist dem gänzlichem Aussterben einer Region entgegenzuwirken, die Wege werden länger...der ÖPNV hat es wegen der geringen Fahrgastzahl schwer, es geht halt nur individuell mit dem Auto.

Wer nur Meck-Pomm oder Sachsen Anhalt als "bevölkerungstechnische Entwässerungszonen" beschreibt, greift zu kurz. War neulich mal in Neu-Münster oberhalb von Hamburg, die bayrische Rhön und Nordhessen, mit Ausnhame von Kassel, bluten ebenfalls förmlich aus. Wir haben auch in Deutschland eine Metropolisierung von urbanen Räumen, allen voran Frankfurt/Main - Wiesbaden - Mainz, Mannheim - Ludwigshafen - Worms, Großräume wie Köln, Hamburg, Berlin sowie Halle - Leipzig und freilich auch München sind gute Beispiele.

In den Ballungszentren werden Elektromobilität, Carsharing und der Öffentliche Nahverkehr und was weiß ich noch für Mobilitätsvarianten eine immer größere Rolle gegenüber dem Individualverkehr spielen. Die Parkraumdiskussion in den größeren Städten zeigt teilweise schon absurde Züge, es geht einfach nicht mehr, es gibt zu viele Autos, die eine Stellfläche benötigen. :PDT_leb:

Witzig finde ich auch den Vergleich mit den Plebejern und dem E10 (und höher). Nicht ganz von der Hand zu weisen. Ein Nachbar, Lexus-Driver schüttet nur Super+ in den Tank, könnte auch E10 tanken, macht er aber nicht... er hat seine Gründe, nicht nur das liebe Geld. Er meint er habe ein schlechtes Gefühl, wenn er mit seinem LS die Billig-Ethanol-Plärre fährt und in Afrika dafür extra Industriemais statt Getreide für die Ernährung angebaut wird. Er meint weiter: wir als Industrieländer dürfen unsere teilweise verworren Bio- Ansprüche nicht in Entwicklungsländer tragen, so dass die Leute dort nichts mehr zu beißen haben, das wäre absurd. Er wäre für ein wasserstoffbetriebenes Fahrzeug. Sein nächster wird ein Hybrid. Kann man sich auch herrlich drum streiten, was hier richtig und was falsch ist.

__________________________________


Über die Meinung einiger User bezüglich des Atomstroms und seine Erzeugung, möchte ich mich lieber nicht zu sehr auslassen. Nur soviel, die Halbwertszeit der radioaktiven Isotope ist stellenweise im Millionen-Jahre-Bereich. Das heute oft benutze Plutonium hat eine ca. Halbwertszeit von vergleichsweisen "nur" 24.000 Jahren. Danach strahlt das Gelumpe immer noch zur Hälfte, was ausreicht die gesamte Menscheit zu verseuchen. Und nur, um in einem wiederum vergleichsweisen geringen Zeitraum von gut einem Jahr Strom zu erzeugen...

http://de.wikipedia.org/wiki/Halbwertszeit

P.S. das "gemeine" Uran - auch gerne in Kernkraftwerken eingesetzt hat eine Halbwertszeit von ca. 700 Mio Jahren... sage nur: Saurier-Time...

Zurück zum Plutonium:

Stellt Euch mal vor, vor gut 24.000 Jahren haben die Urmenschen neben Steinschleuder und Speer mal eben so nebenbei, sowas "nettes" wie Plutonium vergraben...selbst die Ägypter vor rund 6.000 Jahren hätten nicht gewußt was das Zeug so alles anrichtet und heute würden wir es durch z.B. Bergbau wieder ausgraben...ohne Worte. :PDT_old:

Woher nimmt man nur diese Arroganz und Ignorranz zu glauben, dass das was wir heute in den Bergwerken verbuddeln, unsere Nachkommen auch noch in gut 20.000 Jahren zu werten wissen? Zu wissen, was dort eigentlich vergraben liegt? Sprechen die dann noch deutsch oder englisch? Hoffen wir mal... hoffen, dass sie die verotteten Warnaufkleber auch noch lesen können... :PDT_ow:

In dieser Diskussion habe ich mal die möglichen Super-Gaue weggelassen. Läge das Tschernobyl nicht im Niemansland der Ukraine und Weißrussland, sondern sagen wir mal im Raum Frankfurt, könnten wir bis nach Berlin, Freiburg im Preisgau und München fast ganz Deutschland evakuieren...

Wer jetzt behauptet, sowas passiert bei uns nicht, sollte ordentlich was um die Ohren kriegen, so selbstherrlich und an Selbstüberschätzung leidend sollte niemand sein, jeder macht Fehler, dafür sind wir Menschen. Ein Blick in die Havarieberichte des Bundesumweltamtes spricht insoweit seine eigene Sprache.. auch hier kann es ein Fukushima geben, nicht ohne Grund debattieren wir über die Energiewende. Nicht ohne Grund haben vor über 25 Jahren sich die Grünen aus einer Anti-Atom-Protestbewegung etabliert. Nicht ohne Grund hat eine Bundeskanzlerin, ihres Zeichens diplomierte Physikerin, ihre Meinung korrigiert... Nicht ohne Grund hat Fukushima die halbe Welt wachgerüttelt, nicht nur Deutschland. :PDT_pop:

Naja, weites Feld, schwieriges Thema.

Doch genug, bin gespannt wie es mit dem angeblichen so umweltfreundlichen Bio-Sprit weitergeht.

T

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »turino« (23. August 2012, 00:26)


yobo

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24

Donnerstag, 23. August 2012, 11:31

Zitat

Original von h.ausdemharz
Ich wollt nur mal ein dickes Lob an die beiden "Streithähne" yobo und BM hier hineinwerfen: Prima, wie ihr eure Überhitzung selbst abgekühlt habt. Eurer inhaltsschweren Debatte zu folgen, hat mir das Sommerloch bislang ein wenig versüßt - in dieser Form lerne ich gerne und kann mir meine eigene Meinung bilden. Also noch einmal ganz ohne Ironie, Sarkasmus oder Häme: Respekt und Danke. - Musste mal gesagt werden.


Auch ich finde es super, dass die zeitweise emotional (und sicher auch persönlich) geführte Debatte sich abgekühlt hat. Eigentlich habe ich recht viel Erfahrung mit dem Internet und auch mit Foren und doch habe ich den Punkt nicht beherzigt, dass derartigen Diskussionen ein wichtiger Aspekt fehlt: Wir kennen uns nicht persönlich und so fehlen wichtige Ebenen der menschlichen Kommunikation: Mimik, Gestik, Humor - die Persönlichkeit des Gegenübers überträgt sich einfach sehr schlecht.

Um weiterhin Freude am Austausch (auch in diesem Thread) zu haben, ist es m.E. wichtig, ab und zu mal Luft zu holen und sich selbst zu reflektieren und außerdem die Debatte wieder einzufangen und zu vereinfachen.

Wie die Diskussion gelaufen ist und momentan verläuft ist in jedem Fall geeignet, mich in dieser Community weiter wohl zu fühlen. Immerhin eint uns ein starkes gemeinsames Interesse.

*Wort zum Sonntag Ende* ;-)

Zitat


Anstatt eines Verkehrsinfarktes, wie im Ruhrgebiet oder um dem Elbtunnel haben wir es in weiten Teilen Nord- und Ostdeutschlandes mit dem langsamen Ausbluten aller Angebote zu tun. Zugegebenermaßen hervorragende Fernstraßen und Autobahnen laden dazu ein schnell durch das Nichts zu rasen, dem stehen allerdings katastrophale Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen gegenüber. Einerseits fordert die Politik eine Arbeit aufzunehmen, bei der bis zu zweieinhalb Stunden tägliches Pendeln zumutbar ist. Familiäre Bindungen, Pflegeangebote, Präsenz von Ärzten und Geschäfte der Nahversorgung gingen in den letzten 10 Jahren vor die Hunde.

Was hat das mit Benzin zu tun? Immer mehr müssen ambulante, mobile Dienste die Versorgung der letzten Verbliebenen übernehmen. Ich arbeite in einem Landkreis, der so groß ist wie das Saarland. Um zur Kreisstadt zu gelangen, müssen manche Menschen bis zu 60 km fahren, um zur Kreisstadt zu gelangen. Zu meinem Rathaus muss ich fast zwei Stunden mit dem Bus fahren und zwei Mal umsteigen, bei einer Taktung des ÖPNV von 3 Stunden. Viele pendeln aus, nicht umsonst ist Sachsen-Anhalt das "Land der Frühaufsteher". Aber das ist keine Ost-Westdiskussion. Die Situation im niedersächsischen Hochharz ist eins zu eins dieselbe wie im Osten. Es ist mittlerweile völlig normal, dass Menschen für ihre individuelle Mobilität 30 bis 50 Prozent ihres Monatseinkommens einsetzen müssen. Das "Pillepalle-Fahrten" so quasi minimiert werden ist vollkommen richtig, allerdings möchte ich nicht verhehlen, dass soziale Kontakte dadurch natürlich auch leiden. Schließlich bedeutet Mobilität auch immer die Weitung des Horizontes und des eigenen Tellerrandes.


Wie Du weißt, kenne ich Deinen Landkreis gut. Und auch weiter Richtung Osten habe ich (angeheiratete) Familie. Tatsächlich ist die Situation katastrophal: eine Arbeitslosenquote von 30% in einigen Städten (und in manchen Landstrichen noch mehr) führen dazu, dass man lieber eine Arbeit annimmt, für die man 1-2 Stunden pro Weg im Auto sitzt, als gar nichts zu machen. Und das bei einem nach wie vor geringeren Verdienst für gleiche Arbeit.

Der ÖPNV wird weniger statt mehr. (Teil-) Privatisierung von Strecken führt dazu, dass unrentable Strecken entweder ganz entfallen oder so getaktet werden, dass nur ein Basisangebot übrig bleibt.

Hier ist die Diskussion unsinnig, ob wir mit neuen, spritsparenden Autos einen Teil der steigenden (und immer weiter steigenden) Benzinkosten vermeiden könnten, die Leute haben zumeist keine Möglichkeit, an modernste Motorentechnik zu kommen weil sie schlicht nicht bezahlbar ist.

In Einzelfällen zeigt sich stets die Grenze des ganzen statistischen Rumgerechnes. Härtefälle gibt es reichlich und die trifft jede Benzinpreisrunde und es wird immer schlimmer. Langfristig wird das überdies zu einer weiteren Urbanisierung führen, was die "Übriggebliebenen" immer weiter rein reißt und deren Situation weiter verschärft.

Es wäre Aufgabe der Politik, solche Ungerechtigkeiten abzubauen. Und zwar nicht in Form von Almosen, sondern mit sozial gerechten Steuermodellen und Wahrnehmung der Pflicht, einen funktionierenden ÖPNV als Grundversorgung anzusehen, auf den die Menschen ein Recht haben.

Ich bin der Meinung, man müsste Anreize schaffen, den ÖPNV atttaktiver zu machen. Komischerweise ist dies im Ballungsraum Köln/Bonn schon relativ weit. Es gibt den Verkehrsverbund Rhein/Sieg, der den Großraum Köln/Bonn und umliegende mit einem bezahlbaren und vernetzten Angebot verbindet. Die Arbeitgeber haben die Möglichkeit, ihrer Belegschaft Jobtickets anzubieten, so dass die Sache bezahlbar bleibt.

Die Nachteile sind, dass man durch Umsteigen und ungünstige Taktung deutlich länger braucht als mit dem Auto, wenn man "an den Rändern" wohnt und das eine Menge passieren kann (Ausfälle, verpasste Anschlüsse, technische Defekte, Streiks, "Personenschäden",...). Trotzdem leben wir dies bezüglich im Paradies - warum also mit dem Auto fahren?

Parkraum in den Städten ist knapp (und muss meist aus eigener Tasche bezahlt werden), viel Zeit und Geld wird im Stau verplempert, die Kosten sind erheblich höher als via ÖPNV, außer in absoluten Randbezirken ist die Taktung akzeptabel.

Trotzdem nimmt der Auto-Verkehr von Jahr zu Jahr zu. Im Stau links und rechts siehst Du immer größere, immer teurere Autos - in allen sitzt EIN Mensch. Ich bin einer von ihnen.

Warum also nehme ich das auf mich? Es ist in erster Linie meine Bequemlichkeit. So kann ich losfahren, wenn ich fertig bin und nicht, wenn der Bus kommt. Ich bin schneller (traurigerweise wirklich, trotz Stau weil die Taktung subotimal ist), ich kann Einkäufe auf dem Weg zur Arbeit erledigen und muss nicht noch einmal los...

Ich bin eigentlich das Musterbeispiel einer Umweltsau, die man mit gestiegenen Mobilitätskosten zum Umdenken bewegen müsste.

Leute, die zum Pendeln gezwungen sind, sollte man hingegen fair steuerlich entlasten. Die Fahrt zur Arbeit sollte mit kostendeckenden Sätzen erstattet werden. So könnte und sollte man Härten abfedern.

Und doch - da komme ich wieder zu meinem Lieblingsthema - die Automobilindustrie muss gezwungen werden, endlich die richtigen Weichen zu stellen. Und zwar auf weniger Verbrauch. Ich bin schon ein wenig älter und ich kann mich gut erinnern an die Rückzugsgefechte der Automobilhersteller bei der Kat-Einführung. Das sei technisch nicht möglich, würde 2000-3000 DM Aufpreis kosten, das würde beim Kleinwagen schon mechanisch nicht passen (zu groß)...

Die Automobilhersteller KÖNNEN 1 Liter-Autos bauen. Es muss ein breiteres Angebot geben, an kleinen, mobilen City-Cars (Zweisitzer, geringes Leergewicht), Leichtbau...

Und wenn sie es nicht freiwillig tun, muss die Politik dafür sorgen.

yobo

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Freitag, 24. August 2012, 08:45

Yobo, du hast völlig recht...

Die Abwarkprämie hat ja vor ein paar Jahren viele alte Spritschlucker aber genauso auch viele gute Gesunde Autos von der Straße geweht. Dabei kam es ja eher selten vor das ein kleineres Spritsparenderes Auto gekauft wurde... Im Gegenteil eher..

Mit dem Nahverkehr hast du recht. Entscheidendes was du auch sagst ist das du einkaufen gehen kannst...
Hier in Hamburg kostet einen Tageskarte 5,60 für zwei lohnt das Gruppenticket mit 9,90
Das Auto steht in der Garage kosten sind dafür schon bezahlt.
Die Fahrt in die Innercity hin und zurück 30km. Nun könnte man dafür eine Milchmädchenrechnung aufmachen undbsich überlegen was mehr sinn macht. Autofahren oder Nahverkehr Auto ist ja kein Thema bis in de Laden und zuhause bis ins Haus....
Nahverkehr 2 mal umsteigen und dann keinen Kofferaum wo also hin mit den Einkäufen....

Brutal ist auch wie hilflos der Nahverkehr im Winter manchmal ist. OKay die Ubahn fährt aber Busse mit schlechter Bereifung haben vorallem im eher weniger winterlichen Hamburg bei Schneefall schon ihre Probleme...

Jede kurze Strecke sagen wir mal bis 10km fahrnich mit dem Rad und auch auf Arbeit fahr ich mit dem Rad... Da bekommt niemand Geld von mir und ich bin auch noch glücklich...

Nur was machen wenn der weg noch weiter ist??? Kleinengünstige Stadtwagen wären toll oder auch diese CarSharing Sachen sind sehr gut und machen sinn... Auch hätte uns hier das Wechselkennzeichen helfen können aber so??? Mit diesen Regeln???
Ich hätte meiner Frau sicher gleich einen Wagen gekauft. Erstens weil sie gern Verkehrserfahrung sammeln will und zweitens weil in günstiges Auto in dr Stadt auch sinn macht und ich den Bravo nur noch für die Langstrecke brauch...

Nunja das schweift auch wieder ab...
Hier gings doch mal um E10 oder?? Aktueller Preis von dem Zeug von gestern abend 1,729
Die spinnen die Spekulanten.... ich tank Diesel aber auch nicht viel billiger...

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