Hi @BravoMyLove333,
willkommen in diesem kleinen feinen Forum.
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Zu Deiner Frage:
wie es schon @BravoBeast schrieb, bringt Dir der bloße Einbau eines Blow-Off gerne auch als Pop-Off-Ventil bezeichnet, nur ein sehr geringes Leistungsplus. Im Prinzip sind Blow-Off/Pop-Off Ventile nichts weiter als Überdruckventile, die überschüssig komprimierte Luft auf der Seite des Verdichters ablassen, was meisst recht geräuschvoll von statten geht. Damit begrenzt man den Ladedruck des Motors. In modernen Turbo-Motoren dient ein Blow-Off in aller Regel nur noch als Sicherheitsventil.
Die effektivere Art der Druckregulierung ist die Steuerung über ein Bypassventil, auch Waste-Gate genannt. Dieses leitet die Abgase bei einem Überdruck am Turbo vorbei aber wieder in den Abgassstrom, dieser bleibt somit insich geschlossen, Vorteil: das verhindert ein zu hohes Drehen des Turboladers. Problem eines West-Gate-Ventils ist jedoch, dass es dauerhaft hohen thermischen Belastungen ausgesetzt ist, weil es direkt im Abgasstrom verbraut ist, der ja sehr hohe Temperaturen produziert.
Wie auch immer:
Ansich ist ein moderner Turbo-Motor schon eine sehr komplexe Sache, jegliches "unbedachte" Rumschrauben etc. kann gerne auch zu sündhaft teuren Motorschäden führen. Willst Du es richtig machen, musst Du schon reichlich Geld in die Hand nehmen. Der Gang zum Profi-Tuner sollte schon mal in's Auge gefasst werden. Der Einbau eines Bi-Turbo's ist technisch kein Problem aber sehr teuer, da auch andere Bauteile, wie Kurbelwelle, Ventile, Nockenwellen etc., etc. für die deutlich höhere Leistung und Drücke ausgelegt werden müssen. Wie es @BravoBeast schon sagte, kann es schnell in ein paar tausend Euronen gehen. Auch das Kühlsystem muss an die höheren thermischen Belastungen angepasst werden, ein größerer Ladeluftkühler ist dabei noch die leichteste Operation. Und nicht zu vergessen, Fahrwerk und Bremsen an die höhere Leistung anzupassen!
Die Meißten sparen sich diese Kosten und investieren lieber in ein Chiptuning (Verändertes Maping und "angepasste" Datensätze in der Board-Elektronik/Motorsteuergerät) und nutzen dabei letztlich nur die Sicherheitsreserven des Herstellers für den jeweiligen Motors zur Leistungssteigerung aus. Ein ähnliches Funktions-Prinzip (Manipulation der Elektronik durch Ausgabe veränderte Werte und Datensätze zur Leistungssteigerung, aber letztlich auch nur ein Ausnutzen der Sicherheitsreserven des Motors) gilt im Übrigen auch für sogenannte "Tuning-Boxen", wie die Teile von Novitec Namens "Powerrail", die einfach zwischen geschalten werden. Kann gut gehen, muss aber nicht. Wir haben hier im Forum reichlich Thread's zum Thema Chiptuning / Tuning-Boxen, einfach mal die Su-Fu bemühen. Dort findest Du dann auch Erfahrungswerte und recht heftige Diskussionen.
Auch sollte die Erhöhung der Motorleistung letztlich vom TÜV abgenommen werden, damit man eine ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) erhält und man sollte dies auch dem Versicherer anzeigen...machen viele nicht, denen ist das alles wurscht...bei einem Unfalls kann es aber dann schon mal mit dem Versicherungsschutz eng werden....
Perfide finde ich aber die Verwendung von Tuning-Boxen. Diese werden i.d.R. vor dem Weiterverkauf des Autos wieder ausgebaut, so das der Nachnutzer nichts davon mitbekommt...er bekommt aber so auch nicht mit, wenn die Mühle abgenuckelt wurde... Die wenigsten Nutzer von Tuning-Boxen lassen weder die Mehrleistung eintragen noch zeigen sie diese dem Versicherer an, aus meiner Sicht ein sehr fragwürdiges Unterfangen...aber auch die billigste Lösung seine Motorleistung zu puschen.
Letztlich verliert man mit allen Eingriffen an der Elektronik, Motorsteuerung etc. auch seinen Garantie-Anspruch gegenüber dem Hersteller. Daher empfehle ich ein echtes - professionelles Optimieren.
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Will sagen, Du kannst vieles an Deinem t-Jet machen, manches ist sinnvoll, manches rausgeschmissenes Geld, einige Veränderungen können bei unsachgemäßen Einbau etc. zum Motorschaden führen, andere professionelle Anpassungen halten auch Dauerbelastungen stand, letztlich sollte man aber alles durch den TÜV und Versicherung legalisieren lassen.
Wenn Du "tunt'st", dann richtig, kostet aber eben auch ein paar echte Taler. Vor "einfachem" Chiptuning - gerne für nur wenige Euros in der heimischen Garage aufgespielt oder Power-Boxen - möchte ich Dich aber warnen! Wenn Chiptuning, dann nur mit Garantie, das heißt Garantie nicht nur auf das Tuning selbst, sondern auch auf den Motor, eine echte ABE-Bescheinigung sollte unbedingt dabei sein, um es beim TÜV eintragen zu lassen. Es gibt auch gute und seriöse Chiptuner, die Dir all diese Leistungen anbieten, so dass neben Dir selbst auch Dein Versicherer gut schlafen kann.
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Die einfachste Art ein paar PS extra rauszukitzeln, ohne dass man eine aufwendige TÜV-Abnahme bezahlen muss, ist der Einbau einer echten Sportauspuffanlage mit ABE (eine die nicht nur Sound produziert, sondern eine die den Abgassstaudruck senkt). Damit sind legale Leistungssteigerungen im besten Fall von bis zu 10 PS möglich. Auch der Einbau eines vergrößerten Ladeluftkühlers kann nochmal ein paar PS extra bringen, zumindest kannst Du damit den Motor thermisch weiter entlassten und ein Mehr an gekühlter sauerstoffreicher Kompressionsluft erzeugen.
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Letztlich empfehle ich Dir immer den Gang zum Profi. Da "Tuning" selbst ein Begriff ist, der rechtlich nicht geschützt ist, gibt es auch viele Scharlatane und Möchtegern-Tuner. Ich hab mir sagen lassen, dass Profi-Tunier sich eher als "Optimierer" sehen und Profis werden Dir immer auch Garantie auf ihre Leistungen geben. Lass Dich doch einfach mal von denen beraten, was bei Deinem Auto sinnvoll und bezahlbar ist.
LG + Good Luck