Sorry meine Antwort hat etwas länger auf sich warten müssen, war`n langer Tag heute.
Aber Männers, wo fange ich an?
Erst mal bei @P4H
Also ich kann freilich nur das beurteilen, woher ich einigermaßen belastbares Zahlenmaterial herbekommen kann. Die Verkaufszahlen in anderen europäischen Staaten sind nur schwer ausfindig zu machen, daher beziehe ich mich auf Deutschland. Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) verfügt über recht zuverlässige Angaben, zumal alle Modelle der hier auf dem heimischen Markt verfügbaren Marken registriert sind. Wenn man es genauer betrachtet, zählt der Deutsche Markt zu den Härtesten und lässt durchaus gewisse Rückschlüsse auf das Gesamtbild zu.
Ich hatte Eingangs die Zahlen für den Monat Juni 2012 vorgestellt, hier mal ein erweiterter Auszug aus den Gesamtzahlen für 2011, für eine Analyse sicher hilfreicher, als nur die Angaben vom Juni 2012 zu betrachten. Aber Angaben aus 2011 sind am Ende beeindruckend, lest selbst:
Quelle:
www.kba.de
Insgesamt wurden im
Jahr 2011 gigantische 3.173.634 Fahrzeuge auf dem deutschen Markt neu zugelassen.
DT_shv:
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Beginnen wir mit den nach KBA – kategorisierten „ Minis“:
Lancia Ypsilon = 1.032 Einheiten (gefällt wohl doch der Mehrheit nicht wirklich)
Daihatsu Cuore = 1.134 Einheiten
Suzuki Alto = 3.679 Einheiten
VW UP = 3.884 Einheiten (Verkauf aber erst ab August 2011, mithin ein 4
Monatsergebnis)
Opel Agila = 4.077 Einheiten
Peugeot 107 = 5.185 Einheiten
VW Fox = 7.136 Einheiten (hier ist VW nicht so stark am Markt)
Citroen C 1 = 9.098 Einheiten
Ford Ka = 10.613 Einheiten
Toyota Aygo = 12.163 Einheiten
Hyundai i10 = 13.581 Einheiten
Fiat Panda = 16.024 Einheiten (nicht täuschen lassen, Veränderung zum Vorjahr 2010
satte -32,2 %, vielleicht reißt es der neue Panda wieder raus?)
Fiat 500 = 16.929 Einheiten (nur leichtes Minus zum Vorjahr 4,4 %)
Renault Twingo = 21.897 Einheiten
Und der Klassenprimus, wer hätte das gedacht:
Smart Fortwo = 29.465 Einheiten (Mercedes sein langer Atem zahlt sich nun aus)
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Weiter nach KBA im sogenannten Kleinwagensegment:
Alfa Romeo Mito = 2.200 Einheiten
Fiat Punto = 22.206 Einheiten
BMW Mini = 40.345 Einheiten (bei den Preisen beachtlich)
Skoda Fabia = 47.579 Einheiten
Ford Fiesta = 53.940 Einheiten
Opel Corsa = 70.152 Einheiten
Und jetzt kommt’s :
VW Polo = 90.720 Einheiten!
Ergo selbst im Kleinwagensegment spielt Fiat nur eine untergeordnete Rolle, die vielen anderen Anbieter lass ich der Übersichtlichkeit halt mal raus. Insgesamt wurden
584.994 Autos in diesem Segment abgesetzt.
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Doch nun zu unserer Klasse, laut KBA die Kompaktklasse:
Alfa Romeo Giulietta = 6.332 Einheiten
Lancia Delta = mickrige 673 Einheiten in einem Jahr - deutschlandweit! (Gibt es die wirklich noch?)
Kia Ceed = 9.636 Einheiten
Dacia Sandero = 11.627 Einheiten
Toyota Auris = 13.376 Einheiten (Nur 1/3 dessen was Hyundai mit dem i30 absetzt!)
Peugeot 308 = 15.635 Einheiten
Renault Megane = 28.544 Einheiten
Hyundai i30 = 32.697 Einheiten (Die Koreaner zu unterschätzen wäre fatal!)
Mercedes A Klasse = 43.542 Einheiten (Wer kauft eigentlich sowas?)
Skoda Octavia = 46.571 Einheiten
BMW 1er = 52.881 Einheiten
Audi A 3 = 53.801 Einheiten
Ford Focus = 61.157 Einheiten
Opel Astra = 86.579 Einheiten (Nicht schlecht, jedoch der Hammer kommt noch!)
Hier der absolute Mega Platzhirsch – jedoch ohne VW Beetle und EOS:
VW Golf = gigantische 258.059 Einheiten – Ohne Worte
Damit wir nicht vergessen, was wir fahren, wir gehören zum absoluten Exoten-Club neben dem Delta,
Fiat Bravo = 1.448 läppische Einheiten, von einem wie ich finde tollen Auto!
Wer hat hier was in der Vermarktung falsch gemacht?
DT_wc:
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Letztlich zum Segment Mittelklasse (die Einteilung hat das KBA und nicht ich vorgenommen, also stellenweise nicht wundern!) , ein Segment was Fiat nicht wirklich besetzt, nur für Euch zum Vergleich:
Alfa 159 / Brera / GTV / Spider = 1.838 Einheiten
Fiat Linea = 26 Einheiten (für mich kein Mittelklassefahrzeug, aber KBA meint ja)
Volvo V50 = 3.588 Einheiten
Citroen C5 = 5.542 Einheiten
Seat Exeo = 6.208 Einheiten (faktisch der alte A 4)
Mazda 6 = 7.984 Einheiten
Toyota Avensis = 8.837 Einheiten
Skoda Superb = 16.653 Einheiten
Ford Mondeo = 22.555 Einheiten
Audi A 4 = 59.056 Einheiten
BMW 3er = 62.280 Einheiten
Mercedes C Klasse = 79.820 Einheiten
Und jetzt kommst, wieder mal, wie sollt es anders sein:
VW Passat = 103.507 verkaufte Einheiten
Tja, wir müssen neidlos anerkennen, VW hat es drauf und nicht nur in Deutschland, dessen Laden brummt. Fiat? Ja was mach Fiat eigentlich? Ach ja, die kopieren fleißig alte Amischlitten und werfen diese Kisten auf den europäischen Markt, nur mit welchem Erfolg?
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Weil es ja immer Leute besser meinen und die Hoffnung stirbt zuletzt: Auch im Segment Vans gibt das KBA Auskunft:
Fiat Freemont = 997 Einheiten in 2011 (zugegeben, sie wurden auch erst ab August vertrieben, doch wie will Fiat die nachfolgenden Hersteller damit beeindrucken?)
Opel Zafira = 19.666 Einheiten
VW Sharan = 22.055 Einheiten
VW Touran = 55.416 Einheiten
So genug der Zahlen, betrachtet man die Ergebnisse durch die Markensegmente hinweg, so fällt doch recht deutlich auf, das Fiat nur noch bei den sog. Minis punktet, alle andere Fahrzeuge des Fiat Konzerns (mit all seinen Untermarken) spielen keine Rolle mehr auf dem deutschen und damit auf dem größten europäischen Markt, sie sind praktisch fast nicht mehr oder kaum vorhanden… Marktanteile weit unter 2 %.
Das ist kein Warnsignal mehr, das ist eine Katastrophe für Fiat. Man kann nur hoffen, dass sie genügend Autos auf anderen Märkten platzieren können…?
DT_tit:
Hat jemand dazu belastbares Zahlenmaterial?
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So nun zu Harry’s und seiner sehr nett zusammengestellten Analysen – Danke nochmal!
Stimmt, ich bevorzuge eher Exoten, anders ist es nicht zu erklären, dass ich einen Bravo fahre.
Ich hatte mich seinerzeit bewußt für den 2.0er entschieden, ich wollte Leistung satt. Das Angebot war stimmig, Monsterrabatte gab es anno 2009 noch nicht auf den Wagen, so wie heute, aber gut 14 % Preisnachlass waren auch drin.
Die Kiste hat nun mehr als 100.000 km abgespult, mehr oder weniger fehlerfrei. Maschine ist immer noch in Topform und kerngesund. Dabei bin ich kein Fahrer, der seinen Motor schont, auf der Autobahn muss er ran.
Der Wechsel steht an. Wichtig, wie Harry sagt, die Nähe zum Händler. Von den deutschen und französischen Marken kann ich mir es mehrfach aussuchen.
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Anfangs hat mir der Peugeot 500 als Kombi sehr gefallen – Harry hatte mich seinerzeit neugierig gemacht. Bei derzeit gut 22 % Preisnachlass auch wirklich ein echtes Schnäppchen, doch Peugeot als Marke schwächelt, wer weiß, was die Bude dann noch an Abschreibungswerten ausweißt?
Platz war o.k., Verarbeitung soweit auch. Sitze waren weich aber bequem. Die 200 PS des Diesel Topmodels mit Automatik und Schaltpaddeln fuhren sich aber gefühlt eher zäh und träge. Der 165 PS Bravo hat mit seiner Perfomance das Leistungsdenken bei mir schon versaut.
VW will ich trotz hoher Kundenakzeptanz nicht wirklich kaufen. Audi mag ich einfach nicht, weil ich mit der Marke bestimmte Personengruppen assoziiere, die mir stellenweise suspekt sind. Kann ich jetzt schlecht erklären, ist was Persönliches.
BMW Mini ist geil, fährt geil, macht mächtig Spaß, Top-Sessel, doch nicht familienkompatibel. Der Countryman ist nicht übel, aber das passt es nicht mehr ganz so wie beim kleineren Cooper.
Richtig geil, der neue 2013er 3er BMW, der Kombi kommt leider erst im Herbst, konnte ich noch nicht testen. Deutlich gewachsen zum Vormodel, fast die Ausmaße eines 5ers mit wirklich mega hochwertigen Sitzen und bärenstarken 320d = 184 PS mit Performance-Kit auf 200 PS (inkl. Größeren Ladeluftkühler mit 900,- € extra) aufpumpbar. Zieht bissig los, Fahrwerk ein echter Traum, Handling genial, sparsam ohne Ende – in meinem Test trotz Bleifuß 5,8 Liter, aber der Preis ein Alptraum,
DT_vis:ab 37 Scheine geht der 320 d erst los, würg. Zu fett, noch jedenfalls, es sei denn, es gibt mal attraktive Angebote.
Daimler? Die C-Klasse ist im Innenraum sehr beengt, vor allem hinten, als Kombi mehr ein schöner Laster aber kein wirklich zweckmäßiger. Und auch viel zu überteuert. Probefahrt hatte ich mir gleich geschenkt. Bin eben kein Sternendeuter.
Ford Mondeo Turnier mit 2,2 Duratorq Diesel und 200 PS, nicht übel, alles im Grünen, selbst die 6 Gang Automatik schaltet zackig, aber der Funke der Begeisterung wollte mich nicht ereilen. Teilweise sehr durstig, gute 9 Liter bei zügiger Fahrt eher die Regel als die Ausnahme, zumindest weit über der Werksangabe. Der Innenraum ist sehr plastiklastig, vor allem die Alu-Applikationen sehen aus wie bemaltes PVC, kein wirklich edler Touch so wie vom Hersteller erhofft und die Sitze erreichen nicht das Niveau derer im neuen Dreier BMW. Hätte ich mich da bloß nie reingesetzt. Wenn man mal erstklassiges Gestühl unter dem Hinter hatte, will man keinen Billigscheiß mehr. Doch keine Frage, die Sitze im Mondeo sind gut, besser als im Peugeot. Alles in allem macht er eher einen sehr biederen Eindruck. Die 2.0er Variante mit 163 PS, zwar sparsamer, ist bei dem großem Fahrzeug sehr bemüht, zu bemüht.
C 5 Tourer von der Zitronenmarke, sieht flott aus, aber innen verdammt eng geschnitten. Man merkt, dass er entwicklungstechnisch schon mehr als 5 Jahre auf dem Buckel hat, Ablösung soll demnächst folgen. Er wird derzeit mit Monsterrabatten verramscht.
Ein Kompakter wird es aus familiären Gründen nicht mehr werden können, der Platzbedarf ist gestiegen.
Opel Insignia? Der hat ja den identischen Motor wie der Bravo, nämlich den 1.956 ccm CommonRail. Mit 160 PS Diesel eher lahm abgestimmt, als Biturbo und 190 PS ist die Leistungsentfaltung dem des Bravo gleich, weil der Opel deutlich schwerer ist. Doch innen viel zu eng geschnitten. Sitze aber Oberklasse, sofern man bereit ist einen Aufpreis zu zahlen, denn die Standartbank ist nicht besonders. Sitzverhältnisse auf der Rückbank sind ein Lacher, super eng. Alles in allem ist er keine Alternative für mich.
Der C 4 Picasso ist dank riesiger Frontscheibe sehr luftig, aber auch ein überaltertes Fahrzeug, in Kurven schwammig und die Motorenpallette findet früh ihr jähes Ende.
Eigentlich will ich keinen Van.
Freemont?
Nee Männers, altes Konzept, sowas wie modernes TFL? Beim Freemont, man muss wieder selber basteln, gut daran sollte man eine Kaufentscheidung nicht fest machen. Sehr neckisch dagegen die Batteriebox hinter dem Stoßfänger, sehr geil bei Starthilfe. Da kommt man nur mit Mühe hinter dem Rad dran. Aber für eine Starthilfe gibt es ja zum Glück einen Extra-Abgriff-Punkt, wenigstens… Komfort geht voll in Ordnung, Verarbeitung naja, Motor im 170 PS Trimm geht gut voran, aber 190 km/h machen mit dem Freemont nicht wirklich Spaß und saufen tut er dann auch gewaltig. Er hat gigantische Ausmaße aber der Funke mag auch hier nicht überspringen. Er wäre eine reine Kosten-Vernunft-Entscheidung. Rabatte jenseits der 20 % kein Problem, fast üblich bei Fiat, siehe oben die miesen Verkaufszahlen lassen grüßen, Wiederverkauf nach 3 Jahren… ? Apropos Kosten, die Monsterbereifung schlägt beim Wechsel dann doch heftige Löcher in die Börse. Einen guten Satz Winterreifen samt Felgen sind nicht wirklich unter 1000 € zu bekommen, es sei denn, man will ungarische Reifen aus dem Diskounter fahren.
Es bleibt spannend…
DT_sharm:
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Für Harry:
Neuwagen: ja
Leistung: satt ja – min. 170 PS Diesel
Kombi: gerne
Van: nicht unbedingt
SUV : auch nicht unbedingt, teuer im Unterhalt und Anschaffung – Range Rover Evoque aber richtig geil! Schon gefahren, Top-Ausstattung, Top-Sitze, aber auch Top-Preise…Motoren leider von Ford, fangen auch als Diesel im Range an zu saufen, sehr miese Trinksitten. Unter der Fuchtel des indischen Tata-Konzerns!
Kompakter: als Kombi (nur wenn Platz ausreichend – VW Golf Variant vielleicht, aber eben Golf)
Ach ja Seat, nee Jungs, alte VW Technik im spanischen Kleid?
Skoda? Ganz ähnlich dem Seat, vielleicht, aber ich war noch nie echter Fan der Tschechen-Automobile, wenngleich sie gut sind, reine Geschmackfrage halt.
Hyundai hatte ich mal, einmal reicht, auch wenn sie besser geworden sind und mittlerweile attraktive Modelle auf den Markt schmeißen.
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So dann lasst uns diskutieren, bin auf Eure Statements gespannt.
Wurde dann doch recht viel in meinem Beitrag, Tschuldigung, ging aber nicht anders
Euer Turino